Die Rolle von HR – wenn Personalabbau zum Top-Thema wird

Als Personalberater und Outplacementcoach beobachte ich seit Jahren die Rolle von HR als „Schönwetterbegleiter“, Motivationscoach und vor allem in der Rolle der Personalentwicklung.

Seit dem 13.März 2020 und der Ankündigung des Lockdowns hat sich dies komplett verändert.

Wir haben international kein Schönwetter mehr. Es geht nicht mehr um Mitarbeitermotivation, das Top Thema ist für viele Unternehmen ein Überlebenskampf in höchst unsicheren Zeiten.

Und statt dem erwarteten/ersehnten Wirtschaftsaufschwung im Herbst 2020 kommt nun die echte Wirtschaftskrise in Form von massiven Personalabbaumaßnahmen. Vor allem in den Branchen Hotellerie/Gastronomie, Einzelhandel und Industrie (siehe Standard.at  – diepresse.com – orf.at). Erst im März 2021 kommt der erhoffte Wirtschaftsaufschwung!

Vom Schönwetterbegleiter mutiert HR nun zum Kommunikator schlechter Nachrichten und darf langjährigen MitarbeiterInnen, alleinerziehenden Müttern, Familienvätern und Personen 50+ die Botschaft überbringen, dass „es nun aus ist“ und das Dienstverhältnis aus wirtschaftlichen Gründen aufgekündigt wird.

Und das war‘s dann?

Manchmal gibt es einen Sozialplan, ein AMS Frühwarnsystem, eine Arbeitsstiftung, mehr oft nicht?

Weder das Management noch der Eigentümer haben weder finanziell noch emotional einen Support für die Personalabteilung anzubieten.

Jetzt ist es an der Zeit für HR wirklich Verantwortung zu übernehmen und sich persönlich zu engagieren. In dieser Rolle wird Sie kaum ein Chef unterstützen, sondern Sie tun es für sich und für die betroffenen MitarbeiterInnen.

Die von der Kündigung betroffenen MitarbeiterInnen, aktuell tausende in Österreich, benötigen jede Hilfe um wieder rasch zu einem neuen Job zu kommen. HR sollte sich persönlich engagieren und kreativ unterstützen. Dieser Support kostet nichts. Allein sich mit Rat und Tat zur Verfügung zu stellen hilft.

Die Menschen benötigen Beratung/Zuhörer/Support und wie Sie Kontakte zu neuen Arbeitgebern aufbauen können.

Jede Krise hat ein Ende, dann werden die Karten neu gemischt und wer geholfen hat kann stolz auf sich sein.